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Baubericht DSF Reiher

Baubericht DFS Reiher

Baubericht DFS Reiher III M 1:6 nach Bauplan von Detlef Draheim

Der Plan

Weil mir die Knickflügel gefallen, fiel meine Wahl auf das Oldtimer Segelflugmodell Reiher DFS.
Auch habe ich mich für den Bau einer Reiher DFS nach klassischer Bauart entschieden, also Bau nach Plan ohne vorgefertigte Teile.

Es standen 3 Baupläne zur Auswahl :

  • Klaus Nietzer 1974 (Spannweite 3780 mm, Profil NACA 6409 mod, aufgelegt beim Verlag für Technik und Handwerk (VTH)
  • Bauplan von Krick Modellbau
  • Detlef Draheim (Spannweite 3166 mm im Maßstab 1:6, Profil GÖ 549/676

Schließlich habe ich mich für den Bauplan von Draheim entschieden.

Zufällig bin ich auf den Artikel von Stefan Maserer gestoßen, der den Bau dieses Modells mit Angaben zum Original beschreibt:

In RC-Network gibt es ebenfalls einen Baubericht,
so dass gute Arbeitsgrundlagen vorhanden waren.

DFS Reiher III

Allgemeines

Gemäß Maserer habe ich das Profil  abgeändert in HQW3-13 in der Absicht, die Fluggeschwindigkeit zu reduzieren. Die Anlenkungen baute ich ebenfalls nicht plangetreu, sondern verwendete für jedes Ruder ein eigenes Servo. Auch der Konstruktion der Bremsklappen bin ich nicht gefolgt, sondern habe elektrische Störklappen eingebaut.

Der Oldtimer ist für den Seglerschlepp vorgesehen. Folglich verfügt es über keinen eigenen Antrieb.

Alle Teile des Originalplans habe ich auf Transparentpapier kopiert und dann auf das Baumaterial geklebt. Sicherlich gibt es gegenüber gefrästen Teilen gewisse Ungenauigkeiten, die sich aber mit Konzentration und genauem Arbeiten minimieren lassen. Den Rest erledigt der Holzleim.

Beim Aufkleben der Schablonen musste ich vor allem bei langen, dünnen Teilen darauf achten, dass nicht zu viel Kleber das Papier durchweicht und somit die Form verzogen wird. Durch Nachmessen lässt sich überprüfen, ob die Form eingehalten wurde. Konsequent habe ich während des Aussägens immer darauf geachtet, dass die Schablone korrekt auf dem Baumaterial liegen blieb und nicht durch den Fingerdruck oder das Sägeblatt verschoben wurde.

Nach dem Ausschneiden wird jedes Teil ohnedies nochmals auf den Plan gelegt und nachgeschliffen, was meistens erforderlich war.

Genaues Arbeiten garantiert Bau Spaß beim Zusammensetzen der Teile.

Bild 1 Übertrag vom Plan aufs Holz
Bild 2 Aussägen mit der Dekupiersäge
Bild 3 Fleißarbeit

Rumpfbau

Solange ich die Spanten und Gurte verleimt habe, habe ich bei jedem Teil auf gerade Ausrichtung und Rechtwinkligkeit geachtet.
Auf dem Baubrett war die Mittellinie aufgezeichnet. Mit dem Kielgurt wurde ständig die gerade Ausrichtung überprüft. Geodreieck und Aluwinkel dienten zum Einhalten und Überprüfen des rechten Winkels. Weitere Hilfsmittel waren vier Hilfsspanten, die auf dem Baubrett befestigt waren.

Bild 5: Baubeginn mit dem Rumpfvorderteil
Bild 6: Die wichtigsten Elemente sind zusammengefügt
Rumpf Bau Rumpf-Vorderteil
Bild 7: Anbringen der Gurte
Bild 8: Rumpf Rohbau mit den Hilfsspanten, um einen Verzug zu verhindern

Obwohl das Seitenleitwerk zumindest im Punkt Gewicht gut geglückt war , hat sich die Mühe aber bei der Austrimmung des Modells nicht ausbezahlt. Ich musste trotzdem noch ca. 400 gr. Blei in die Rumpfspitze geben. Somit bin ich deutlich über das Fluggewicht lt. Plan gekommen.

Erst nach Einpassen der Ruder habe ich die Beplankung des Seiten- und Höhenleitwerks fertig gestellt. Danach konnte ich die Ruder ganz exakt einpassen.

Bild 9 Seitenleitwerk
Bild 10 Rumpf und Leitwerk im Rohbau

Vor der Beplankung des Rumpfs habe ich die Anlenkung für Höhen- und Seitenruder eingepasst mit dem Ziel möglichst spielfrei und leichtgängig. Den Austritt des Anlenkdrahtes aus dem Rumpf habe ich mit Kiefernleisten verstärkt. Das bildet gleichzeitig eine Führung für den Draht.

Anlenkung Höhen- und Seitenruder
Bild 11 Anlenkung Höhen- und Seitenruder
Höhen- und Seitenruderservo
Bild 12 Höhen- und Seitenruderservo
Fertige Höhen- und Seitenruder Anlenkungen
Bild 13 Die eingebaute Höhen- und Seitenruderanlenkung

Beplankung

Für die Beplankung des Rumpfes habe ich Furnier verwendet. Zuerst habe ich eine Papierschablone angepasst. Diese habe ich dann aufs Furnier übertragen und ausgeschnitten. Kniffelig waren die Teile des Rumpfrückens über dem Flächenansatz. Hier musste ich das Furnier in zwei verschiedene Richtungen biegen, teilweise mit einem engen Radius. Ohne ordentliches Wässern der einzelnen Segmente wäre das Furnier gebrochen.

Beginn der Beplankung vom Leitwerk aus
Bild 14 Beplankung ...
Papierschablone aufs Furnier übertragen
Bild 15 ...segementweise...
Segment zum Beplanken des Rumpfrückens
Bild 16 ...mit Furnier
wässern und biegen
Bild 17 wässern und biegen
Beplankungs-Segment über dem Flächenansatz
Bild 18 Segment für den Rumpfrücken über dem Flächenansatz
Anpassen vor dem Verkleben
Bild 19 Anpassen vor dem Verkleben
Verkleben der Beplankung
Bild 20 Verkleben der Beplankung Rumpfrücken über dem Flächenansatz

Zwei Flachstähle pro Tragfläche bilden die Steckung. Beide Tragflächen werden mit einer Feder zusammengehalten.

Bild 21 Flächensteckung

Damit die Steckung im Rumpf später an die Flächensteckung angepasst werden kann, sollte die Aufnahme für die Steckung gemäß Plan zunächst mit Faden an den Rumpfspant angeheftet werden. Um später die angepasste Steckung endgültig fixieren zu können, habe ich die „Nahtstellen“ mit Öffnung nach oben verkastet. So brauchte ich nach der Anpassung die Verkastung nur noch mit Epoxy ausgießen.

provisorisch befestigte Steckungsaufnahme im Rumpf
Bild 22 provisorisch befestigte Steckungsaufnahme im Rumpf
Einkasten der Steckungsaufnahme als Vorbereitung zur endgültigen Befestigung mit Harz
Bild 23 Einkastung der Steckungsaufnahme als Vorbereitung zur endgültigen Fixierung mit Harz

Wegen des deutlich höheren Fluggewichts gegenüber dem Plan sehe ich dem Erstflug eher skeptisch entgegen.
Meine Vermessung des Modells ergab eine EWD von 0,5 °.

Hoffentlich sieht meine Reiher nach dem Erstflug noch so aus wie unten. Eine endgültige Farbgebung erfolgt erst nach dem Erstflug.

Rumpfspitze und Kabinenhaube DSF Reiher III
DFS Reiher III