Baubericht Curare 60

Curare

Baubericht Curare 60 von Sunshine Modellbau

RC-1 Modelle haben einen besonderen Reiz. Ihre Formgebung ist zeitlos. Sie weisen klare Linien auf. Die Größe ist kofferraumfreundlich und die technische Ausstattung bleibt in einem vernünftigen finanziellen Rahmen. Sie sind relativ leicht selbst zu bauen.

Meine erste Curare 60 verabschiedete sich in einer Flugfigur mit einem Tragflächenbruch. Da fast alle „Innereien“ noch verwendbar waren, wollte ich das Modell wieder bauen.

Zum runden Geburtstag schenkte mir meine Frau den Bausatz Curare von Sunshine Modellbau. Vielen Dank mein Schatz!

Der Bausatz

Sunshine Modell Curare 60

Das ist der Bausatz, um den es im folgenden Baubericht geht. Er enthält alle wesentlichen Teile in guter Qualität. Eine Baubeschreibung gibt es nicht. Es liegt ein 2-seitiger DIN A4-Plan bei. Nun verstehe ich auch den Hinweis, dass der Bausatz für „Modellbauer“ gedacht ist. Aber genau das wollte ich ja.

Bausatz für starres Fahrwerk
Bild von Sunshine Modellbau: Der Bausatz für starres Fahrwerk

Den Bausatz gibt es für starre Fahrwerke und mit Flächen, die für Einziehfahrwerke vorbereitet sind.
Ich baue ein Einziehfahrwerk ein.

 Fläche vorbereitet für einziehbares Fahrwerk
Bild von Sunshine Modellbau: Fläche vorbereitet für einziehbares Fahrwerk

Bau der Tragfläche

Der Ausschnitt für das Einziehfahrwerk in den Flächen ist vorbereitet, muss aber an die vorhandenen Stücke angepasst werden.
Auch die Radausschnitte müssen herausgearbeitet werden.

Ausschnitt Einziehfahrwerk

Mit der Länge der Fahrwerksbeine brauchte ich nicht mehr zu experimentieren. Ich übernahm einfach die Länge der Fahrwerksbeine meiner ersten Curare 60. Dort war das Längenverhältnis des Bug- und der Flächenfahrwerke optimiert für eine entsprechende Propellergröße.

Länge der Fahrwerksbeine

Zum Anpressen der Verkastung des Radausschnittes passte zufällig der Kronenbohrer für Steckdosen.

Verkastung des Radausschnittes

Der Platz für die Flächenservos ist mit einer 2 cm großen Ausbohrung vorgegeben. An diesem Punkt endet der Kabeltunnel.
Querruderservo ist das Savöx SC-1201MG, das aufrecht in einer Halterung aus dem 3D-Drucker eingebaut und erst nach dem Finish eingeklebt wird.

Platz für die Flächenservos

Der Kabeltunnel war in beiden Flächenhälften auf eine Länge von ca. 5 cm mit Harz verstopft. Da half alles nichts. Ich musste die Fläche aufschneiden und den Tunnel freilegen. Weil man nach dem Zusammenkleben der Tragflächenhälften das Servokabel nicht mehr mit einem Draht durch den Tunnel ziehen kann, habe ich einen Hilfsfaden eingezogen.

Verstopfter Kabeltunnel

Als vordere Flächenbefestigung am Rumpf ist ein 8mm Holzdübel vorgesehen.
Ich halte diese Lösung nicht für gut, weil dieser Dübel genau in der Klebestelle liegt. Somit kann der Dübel bei entsprechenden Kräften an den Flächen mithelfen, die Klebestelle aufzuhebeln.

Flächenbefestigung

Ich habe mir dazu eine Konstruktion mit 2 Dübeln ausgedacht, die gleichzeitig wie eine Art Steckung eine Verstärkung der Klebenaht ist.


Flächenbefestigung
Flächenbefestigung

Die Querruder werden ausgeschnitten, verkastet und mit je 3 Stiften anscharniert.

Querruder

Die Ruderhörner der Querruder werden zuerst in Sperrholzplättchen eingeklebt.
Das Ruderhorn wird mit dem Sperrholzplättchen in das Ruder ein geharzt.

Ruderhörner der Querruder

Die Nasenleiste wird mit 10 Minuten Epoxy aufgebracht.

Nasenleiste

Die Tragflächenhälften sind fertig zum Zusammenfügen.
Laut Bauplan hat die Fläche eine V-Form von 1°.

 Tragflächenhälften sind fertig zum Zusammenfügen

Die Flächenhälften sind zusammen geharzt und oben und unten mit Glasfasermatten verstärkt.

Flächenhälften zusammengefügt

Nach dem Verschleifen folgt das Aufbringen der Folien.
Das Folienmaterial stammt von HobbyKing und von Oracover.
Die Kabelanschlüsse sind verlötet.
Servos und Einziehfahrwerk nehmen ihre Plätze ein.
Das Einstellen der Querruderservos erfolgt später.

Folieren

Bau des Höhenleitwerks

Zuerst werden die Ruder ausgeschnitten.
Mit Bandsäge und Anschlag wird das eine saubere Sache.
Die Ruder sollen mit einem in einer Bowdenzughülle geführten Drahtscharnier mit der Dämpfungsfläche verbunden werden.

Ruder ausschneiden

Die Ruderscharniere entstanden aus drei Ruderhebeln

Ruderscharnier Bild 1 Ruderscharnier Bild 2 Ruderscharnier Bild 3

Die Ruderscharniere werden im Leitwerk eingeharzt. Das Ruder dreht sich um eine Drahtachse, die im Ruder in die Scharniere eingefädelt wird.

Höhenruder

Bevor das Leitwerk zusammengeklebt wird, werden noch die Servokästen in die Dämpfungsfläche eingelassen und verharzt. Auch diese Servokästen entstanden im 3D-Drucker. Als Höhenruder Servos sind Savöx SH-0256 vorgesehen.

Servoeinbau in die Dämpfungsfläche

Tragflächen- und Leitwerksbefestigung am Rumpf

Nach dem Einharzen der Bolzenhalterung (vorne), der Einschlagmuttern (hinten) und dem groben Verschleifen der Flächen wegen der Profilanpassung wird die Tragfläche am Rumpf befestigt.

Tragflächenbefestigung am Rumpf

Anschließend wird der Ausschnitt für das Höhenleitwerk sorgfältig herausgearbeitet und das Höhenleitwerk eingeschoben.

Einbau Höhenleitwerk

Vor dem Einharzen des Höhenleitwerks werden Geometrie und EWD (ca. 1°) überprüft.

Ausrichten der Flächen

Das Seitenleitwerk ist unverschliffen vorbereitet und zum Verkleben eingepasst, damit die Platzierung der Ruderhörner und die Öffnungen für die Seilzüge festgelegt werden kann.
Verklebt wird es erst, wenn die Verkabelung für die Höhenruderservos verlegt ist.
Das Seitenleitwerk läuft wie alle Ruder in einer Hohlkehle und wird mit Stiften arretiert.

Seitenleitwerk

Ausbau des Rumpfes

Im Rumpf werden 2 Spanten aus Balsaholz eingesetzt, um ihn zu versteifen.

Rumpfverstärkung

Das Servobrett wird eingepasst und mit den erforderlichen Ausschnitten versehen. Die Akkus (2S für die Glühung und 3S für die Empfänger Stromversorgung) werden senkrecht in Batteriebechern eingesetzt, die im 3D-Drucker entstanden sind. Sie werden später eingeklebt und mit Ösenschrauben verschraubt, in die Gummis zur Sicherung der LiPos eingefädelt werden. Auch die Halterung für den Empfänger (Jeti REX 7) ist aus dem 3D-Drucker.
Das Servobrett wird vor dem Einbau lackiert.

Seitenleitwerk

Nachdem alle Ausschnitte für Seilanlenkung Seitenruder, Schalter für die Empfangsanlage und die Glühung, Befestigung Kabinenhaube fertiggestellt sind, wird der Rumpf verschliffen und mit Aceton gereinigt.
Anschließend wird der Rumpf mit Haftgrund behandelt.
Außer dass die Grundierung mit einem Schleifschwamm bearbeitet werden muss, sind keine weiteren Vorarbeiten fürs Lackieren mehr nötig.
Anschließend wird der Rumpf mit 2k Sprühlack lackiert.

Fertigstellung

Die Ausschnitte in der Motorhaube wurden zuvor mit einer Pappmaschee Form, die am Original erstellt worden war, angepasst, dann auf das Original übertragen und verfeinert.

Ausschnitt Motorhaube

Die Motorhaube erhält einen Haftgrund …

Haftgrund

… und wird mit Autolack und abschließend mit Klarlack lackiert.

Lackierung

Das Servobrett ist komplett bestückt,eingesetzt und mit dem RC-Komponenten versehen.

Servobrett RC-Komponenten

Das Bugfahrwerk wird eingebaut.
Knapp – aber passt!

Bugfahrwerk

Der Motor (Super Tigre 15 ccm) wird mit dem Rumpf verheiratet.

Einbau Motor

Die Befestigung des Resonanzrohrs wird mit einem kleinen Brettchen bewerkstelligt, auf das die Klemme befestigt ist.
Das Brettchen mit der Klemme wird zusammen mit der Fläche am Rumpf befestigt.
Zum Transport wird das Brettchen direkt auf den Rumpf geschraubt.
Somit ist die Pipe auch für den Transport gesichert.

Reso-Rohr

Für das Auswiegen meiner Curare 60 habe ich die nach Anregung aus der FMT selbst gebaute elektronische Schwerpunktwaage benutzt.
Das Ergebnis hat mich positiv überrascht.
Durch Auswiegen mit der klassischen Methode habe ich den Schwerpunkt überprüft: PASST!

Auswiegen

So sieht sie flugfertig aus

flugfertig flugfertig flugfertig